Magazin
Salzwelten Hallein: Unterirdisch Rutschen, Boot fahren, Staunen!

Es gibt nur wenige Ausflugsziele, die bei jedem Wetter eine gute Idee sind. Die Salzwelten Hallein sind so ein Ausflugsziel: An einem heißen Sommertag ist der Ausflug in die unterirdische Bergwelt eine angenehme Abkühlung und bei schlechtem Wetter kann man für rund 90 Minuten dem Regen entkommen. Wir haben die Salzwelten an einem regnerischen Sommertag besucht und konnten uns selbst davon überzeugen, dass sie ein absolutes Must-see sind – für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.
Wir kommen am frühen Nachmittag bei den Salzwelten an. Mit dem Auto ist es von der Stadt Salzburg aus eine circa 30-minütige Fahrt. Der vollgeparkte Parkplatz verrät, dass heute viele Besucher die Salzwelten entdecken wollen. Wir haben Glück und werden von einem Parkplatz-Einweiser auf einen freien Platz hingewiesen.
Tipp: Freitags und Samstags gibt es von Salzburg Stadt, vom Mirabellplatz aus ein Direktshuttle zu den Salzwelten.
Die Salzwelten: vor der Tour
Bei der Kasse holen wir unsere Tickets ab und folgen dann den Wegweisern zum Start der Tour. Auf der digitalen Anzeige sehen wir, dass alle zehn Minuten eine neue Führung startet und alle angezeigten Slots ausgebucht sind. Jede Tour hat eine Nummer und auf der Anzeigetafel wird stets eingeblendet, welche als nächste beginnt.
Wir sind etwas zu früh dran, was gut ist, denn es gibt auch im Vorfeld einiges zu entdecken. Wir gehen durch das kleine Restaurant auf die Terrasse und genießen den Panoramablick auf Hallein und die umliegenden Berge: den Untersberg, den Kleinen und den Großen Barmstein, den Mühlstein und den Schwarzenberg. Im Salzwelten-Shop sehen wir uns ebenfalls um und merken uns vor, welche kleinen Andenken wir nach der Tour vielleicht kaufen möchten.
Jetzt ist es soweit: Unsere Führung beginnt. Wir zeigen unsere Karten vor, gehen durch das Drehkreuz und folgen der Gruppe. Zuerst kommen wir in einen kleinen Kinosaal. Hier sehen wir einen kurzen Imagefilm über die Salzwelten. Danach geht es weiter in einen Garderobenraum, wo wir unsere weiße, angenehm lockere „Bergkleidung“ erhalten. Wir können sie einfach über unsere Kleidung ziehen und schlüpfen auch gleich hinein. Taschen und andere Habseligkeiten können hier kostenfrei in einem Spind eingeschlossen werden.
Endlich geht’s los: hinein in den Berg!
Fun Fact: Unter dem Berg überqueren wir gleich zu Beginn die Grenze nach Deutschland, am Rückweg wieder die Grenze zu Österreich.
Nun verlassen wir das Gebäude und steigen eine Treppe hinab. Unten wartet schon die Grubenbahn auf uns. Bevor wir einsteigen, wird von jeder Gruppe ein Foto gemacht. Dieses kann man am Ende der Tour erwerben. „Nah aneinander setzen und gut aneinander festhalten“, lautet die Anweisung des Personals. Schon fahren wir in den Berg hinein. Unten angekommen, stellt sich unsere Guidein vor. Sie beschreibt, dass die Führung eine Art Zeitreise ist, die von der Moderne über das Mittelalter bis hin zur Keltenzeit reicht. In jedem Raum gibt es einen thematischen und zeitlichen Schwerpunkt. Dazwischen gehen wir durch die dunklen Stollen und versuchen uns vorzustellen, wie es war, hier zu arbeiten.
Übrigens: Die Halleiner Salzwelten sind das älteste Schaubergwerk der Welt. Bereits seit 400 Jahren kann man dieses Bergwerk besichtigen. Zu Beginn der Führung befinden wir uns circa 120 Meter unter der Erde. Am tiefsten Punkt sind es 210 Meter, die uns von der Erdoberfläche trennen. Die Meter in die Tiefe legen wir auf zwei Rutschen zurück – hier kreischen Kinder und Erwachsene gleichermaßen vor Aufregung und Freude, weil es im Bauch so kitzelt. Man erreicht auf den Rutschen Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h. Wir erfahren, dass Bergleute früher ebenfalls durch den Berg gerutscht sind, da dies sicherer war als das Treppensteigen. Diese Rutschen wurden früher „Rollen“ genannt.
Außerdem dürfen wir einen Tropfen Sole kosten. Unser Guide erzählt uns, dass Sole einen besonders hohen Salzgehalt von 27 % hat. Zum Vergleich: Meerwasser hat nur einen Salzgehalt von 3 %. Außerdem erfahren wir, dass die Stollen schrumpfen. Pro Quadratzentimeter wirkt ein Druck von drei Tonnen ein, wodurch die Decke der Stollen jedes Jahr um circa ein bis drei Zentimeter absinkt.
Bootsfahrt über einen unterirdischen See
Gegen Mitte der Tour erwartet uns ein besonderes Highlight: Wir fahren mit dem Boot über einen kleinen See und erleben, wie die Geschichte des Salzabbaus mit Schattenfiguren und bunten Lichtern veranschaulicht wird. Die Fahrt mit dem Boot ist fast als mystisch zu bezeichnen. Die Tatsache, dass wir uns dabei rund 200 Meter unter der Erde befinden, macht sie zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Salzwelten Hallein: Prähistorischer Salzabbau
In der letzten Kammer erfahren wir, dass im Dürnberg zwölf prähistorische Abbaukammern entdeckt wurden und dass damals höchstwahrscheinlich auch Kinder beim Salzabbau halfen. Während die Männer den Berg mit Spitzhacken bearbeiteten, sorgten die Kinder dafür, dass es hell genug war, und entzündeten immer wieder neue Leuchtstäbe. Unser Guide erzählt uns außerdem, dass im Dürnberg einige sehr gut erhaltene Leichen von Kelten gefunden wurden. Man nimmt an, dass es sich um Bergarbeiter handelt, die im Stollen verschüttet wurden und durch das Salz so gut erhalten blieben. Leider wurden diese an die Oberfläche gebracht, wo sie dann sehr schnell verwesten.
Am Ende der Führung erhält jeder ein kleines Geschenk: einen Salzstreuer mit Bad Ischler Speisesalz. Da man bergauf nicht rutschen kann, bringt uns eine Rolltreppe nach oben. Dort wartet schon eine Grubenbahn, die uns wieder ganz nach oben und hinausbringt. Wir geben unsere Bergkleidung ab, sehen uns die Fotos an, kaufen eines davon und stöbern dann noch im Salzwelten-Shop nach kleinen Andenken und Mitbringseln. Dort gibt es viele schöne Dinge zu kaufen, von Salzspezialitäten und Kosmetikprodukten über Dekoartikel bis hin zu Kappen und kuscheligen Kapuzenpullovern mit der Aufschrift „I’m salty“.
Unser Fazit: Die Salzwelten sind ein wunderbares Ausflugsziel für die ganze Familie. Ihr solltet die Tickets auf jeden Fall bereits vorab online für die gewünschte Zeit buchen, denn sonst kann es sein, dass ihr keinen Platz mehr bekommt. Außerdem könnt ihr mit den online gekauften Tickets direkt zum Beginn der Tour gehen und braucht euch nicht bei der Kasse anzustellen.
Wer vor oder nach dem Besuch der Salzwelten noch Lust auf eine andere Freizeitattraktion hat: In unmittelbarer Nähe befinden sich die Zinkenlifte, die euch zu Salzburgs längster Sommerrodelbahn, dem Keltenblitz, bringen.